Mittwoch, 17. Oktober 2012

Frankel bei den Champion Stakes in Ascot

Ein legendäres Rennpferd: Frankel


Frankels großer Abgang




Eine einzigartige Karriere geht zu Ende. Am Samstag, den 20.10. 2012 ging Frankel bei den Qipco Champion Stakes zum letzten Mal an den Start. Ein letztes Mal versammelte sich Frankels Fangemeinde, um den 4jährigen Galileo-Sohn die Daumen drücken, ehe er in die Zucht wechselt.
Nicht auszudenken, sollte ausgerechnet im letzten Rennen seine imposante Siegesserie von 13 Siegen bei 13 Starts, davon neun auf höchster Gruppenebene, enden. Groß war die Wahrscheinlichkeit nicht, beherrschte Frankel die Konkurrenz doch in jedem seiner Rennen und siegte, abgesehen von seinem Debüt, immer mit großem Abstand. Sein Sieg bei den Queen Ann Stakes machte ihn endgültig zum Superstars unter den Rennpferden, vergleichbar mit einem Franz Beckenbauer oder Zinedane Zidane.

Es ist mehr als die übliche Nervosität vor dem letzten Auftritt eines Stars, wenn Rennmanager Teddy Grimthorpe erklärt, die Qipco Champion Stakes seien das schwerste Rennen für Frankel. Um dem Star einen würdigen Abgang zu bereiten, ist man starker Konkurrenz nicht aus dem Weg gegangen. Einen besonderen Reiz erhielt das Rennen dadurch, dass sich für Frankel bei den Qipco Champion Stakes ein Kreis schließt.
Sein erstes Rennen gewann Frankel August 2010 mit einer halben Länge gegen seinen Halbbruder Nathaniel, ebenfalls ein Galileo-Sohn. So nah sollte ihm in seiner Karriere kein Konkurrent mehr kommen. Bei den Qipco Champion Stakes hat Nathaniel Gelegenheit zur späten Revanche.

Die Karriere von Nathaniel, im Besitz von Lady Rothschild, kann sich seit der ersten Begegnung mit Frankel ebenfalls sehen lassen. Drei Gruppe 1 Siege, hat er seither errungen, zuletzt war er zweimal zweiter. Beim Versuch, den Vorjahreserfolg bei den King Georg VI & Queen Elizabeth IIStakes zu wiederholen, fing ihn die deutsche Wunderstute Danedream um Nasenlänge auf der Ziellinie ab.

Frankels ärgster Konkurrent sollte am Samstag voraussichtlich aus Frankreich kommen, Cirrus des Aigles. Der 6jährige Wallach ist ein Weltenbummler, der schon Rennen in Frankreich, Hong Kong, Japan, den Vereinigten Arabischen Emiraten und England bestritten hat, ein Veteran aus 46 Rennen, von denen er 16 gewann und weitere 21 mal platziert war und Titelverteidiger der Champion Stakes.
Trainerin Corine Barande-Barbe meint, dass Cirrus des Aigles im Alter immer besser wird. Seine Siege bei den Dubai Sheema Stakes und dem Prix Ganay bestätigen sie..

Mit von der Partie der deutsche frische deutsche Derbysieger Pastorius. Dass er Frankel gefährden könnte, erwartete von ihm niemand, das gab Trainer Mario Hofer offen zu, aber Hoffnung auf einen Platz unter den ersten dreien machte man sich schon, zumal die Wettervorhersagen auf Regen stehen und weichen Boden versprechen, den Pastorius und Cirrus des Aigles bevorzugen, im Gegensatz zu Frankel, der es lieber trocken mag. 

Am Ende war es wie immer, niemand konnte Frankel halten, weder der alte Weggefährte Nathaniel, nicht der französische Haudegen Cirrus des Aigles und auch nicht der deutsche Derbysieger Pastorius. 

Da spielte es keine Rolle, dass Frankel den Start verbummelte und Kontakt zu seinem Pacemaker Bullet Train verlor. Ausgang des Zielbogens löste er sich außen aus dem Schatten des führenden Duos, Cirrus des Aigles und Nathaniel, um dann unaufhaltsam auf und davon zu ziehen.
Dass Cirrus des Aigles mit kaum mehr als einer Länge unterlag, gereicht ihm zur Ehre, ändert aber nichts daran, dass er Frankel keinen Kampf liefern konnte, nur um den Anschluss kämpfte.
Nathaniel konnte nicht in den Endkampf eingreifen und wurde Dritter, Pastorius, der nie in Erscheinung trat, Vierter.



Das ganze Rennen hier!